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Forum Herrliberg

Die Appenzeller - die "originellen Eidgenossen"

Appenzell wurde 1513 als 13. Kanton in die Eidgenossenschaft aufgenommen, als letzter des alten Bundes.
Zur 500 - Jahr -Feier gedenken die beiden seit 1597 getrennten Halbkantone ihrer gemeinsamen Geschichte
und suchen ihre moderne Identität. Mit verschiedenen Anlässen und einer breiten Medienpräsenz gestalten
sie ihr Jubiläum, unter dem witzigen Motto „Wir fAIARn“. Das bietet uns Gelegenheit, sich mit unseren Eid-
genossen in besonderer Art auseinander setzen zu können..

Die Appenzeller – woher sie kommen und wer sie sind

Erst im Hochmittelalter stärker besiedelt, befreite sich das Land in den Appenzellerkriegen mit eidgenös-
sischer Unterstützung von der Herrschaft der Fürstäbte von St. Gallen. Die freiheitlich gesinnten Bauern sicherten sich ihre Unabhängigkeit 1513 mit dem Beitritt zur Eidgenossenschaft. Seit der friedlichen Lan-
desteilung von 1597 gingen die reformierten Ausserrhoder und die katholischen Innerrhoder getrennte
Wege, mit unterschiedlichen Ergebnissen. Während das „moderne“ AR früh die Frauen zur politischen
Gleichberechtigung führte und die Landsgemeinde abschaffte, musste das „konservative“ AI über das
Bundesrecht zur Einführung des Frauenstimmrechtes geführt werden und hielt an der Landsgemeinde
fest. Das kleine Land brachte zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervor, z.B. die Baumeisterfamilie
Grubenmann, die Streichmusiker-Dynastie Alder, den Kabarettisten Simon Enzler, die Bundesräte Arnold
Koller und Hans-Rudolf Merz.

Dr. Josef Küng hat nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Romanistik als Mittelschullehrer
am Gymnasium Appenzell unterrichtet und ist Dozent für Geschichte an der Pädagogischen Hochschule
St. Gallen. In verschiedenen Publikationen hat er sich mit der appenzellischen Geschichte befasst und
arbeitet zurzeit an der 500-Jahr-Feier mi
t.


Die Appenzeller – wo sie leben und was sie tun

Vom Zürichsee her bildet das Alpstein-Massiv mit dem Säntis im Zentrum den östlichen Abschluss des
Alpenkranzes. Hinter dem Säntis findet sich eine stark zerfurchte Hügellandschaft auf knapp 1000 Metern
Höhe, mit ihren charakteristischen Strickbauhäusern und Viehweiden. Der feierliche Alpaufzug erschliesst
Jahr für Jahr die höheren Weiden. Käse- und Fleischexport bildeten lange Zeit die wirtschaftliche Grundla-
ge. Der karge Boden führte aber auch früh zu einer Spezialisierung in der Textilverarbeitung (Spinnen, We-
ben) im Verlagssystem und machte das Appenzellerland später zu einem Pioniergebiet der Industrialisierung. Die liebliche Landschaft und das reiche Brauchtum liessen im 20. Jahrhundert den Tourismus erblühen.

Dr. Daisy-Claire Hartmann hat nach dem Studium der Geografie und Geologie als Mittelschullehrerin in
Zürich unterrichtet. Ein Forschungsaufenthalt zum Thema Permafrost führte sie an die Carleton Universi-
tät in Ottawa. Auf mehreren grossen Reisen lernte sie alle Kontinente und vor allem auch die asiatische
Gebirgswelt kennen, besonders eng verbunden ist sie aber mit dem Alpstein-Gebiet, wo sie in einem
Bauernhaus einen grossen Teil ihrer Freizeit verbringt


Land und Leute vor Augen: ein Streifzug durch die Kulturlandschaft Appenzell

Bei der Kaffeepause in Steinegg AI berichtet alt Bundesrat Arnold Koller über die Arbeit eines Appenzellers
in Bundes-Bern. Im historischen Biedermeiersaal des Hotels Linde in Heiden AR lassen wir uns vor dem Mittagessen in das Hackbrett-Instrument einführen und erhalten nachher Gelegenheit für einen kurzen Dorfrundgang. Kunst und Handwerk der Appenzeller lernen wir im Volkskunde-Museum in Stein AR ken-
nen, anschliessend individuelle Zvieripause. Zwischen den Haltepunkten geniessen wir die liebliche Land-
schaft im hoffentlich strahlenden Licht des Martini-Sömmerchens.
Exkursionspreis Fr. 85.00, inkl. Kaffee und Gipfeli am Vormittag und Mittagessen (Vorspeise, Hauptgang
und Mineralwasser) im Biedermeiersaal, Führungen, Trinkgelder.

Verein für Solidarität (Füso) Herrliberg, Reformierte Kirchgemeinde, Katholische Kirchgemeinde