Donnerstag, 12. März 2015, 09.30 – 11.30 Uhr
Mythos Gotthard: der Schweizerische Identitätsfelsen. Wie der
Gotthard in den Köpfen wirkt.
Helmut Stalder, Dr. phil., Germanist und Historiker, stv. Chefredaktor
Beobachter.
Helmut Stalder ist dem Gotthard wie viele andere schon in ganz
frühen Jahren begegnet: Grossvaters Schallplatte mit dem letzten Postillion, Kollers
Gotthardpost als Kinderzimmerbild, die Sage von der Teufelsbrücke und die
Erzählung vom Schmied von Göschenen. Später hat er den Pass mit Fahrrad
bezwungen und den Berg im Tunnel auf dem stinkenden offenen Militärlastwagen
erlitten. Dann aber,
nach dem Studium in Zürich und als Journalist des Tages-
Anzeigers, hat er den Gotthard zum Gegen-
stand einer kulturgeschichtlichen Studie
gemacht. Er ist Autor des Standardwerkes „Mythos Gotthard.
Was der Pass
bedeutet.“ (Orell Füssli 2003)
Mythen sind Ueberlieferungen und Erzählungen aus der Frühzeit einer
Gemeinschaft. Der Gotthard hat
schon mancherlei Deutung erfahren, er soll z.B.
auch die Wiege der Schweiz sein und ihre Seele verkör-
pern. Die Ideen vom
Gotthard sind tief in unserem kollektiven Bewusstsein verankert und prägen das
Denken und Handeln der Schweizer auch noch in der Gegenwart. Mit Referat und
Lesung und im Dialog
mit dem Publikum führt uns der Autor hinein in die reich
ausgestaltete Welt unserer Beziehung zum Gotthard.
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