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Forum Herrliberg
Urban Mining – die Nutzung des Siedlungsraums als Rohstoffquelle

Donnerstag, 25. Oktober 2015, 09.30 – 11.30 Uhr

Die Grundlagen des Urban Mining

Prof. Dr. Paul Hans Brunner, Technische Universität Wien
Paul H. Brunner ist diplomierter Naturwissenschaftler der ETH Zürich. Er lehrte bis zu seiner
Emeritierung 2015 an der Technischen Universität Wien Abfallwirtschaft. Dort war er lange Zeit
Leiter des Instituts für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft. Er war aktiv in
vielen internationalen wissenschaftlichen Gremien. Wer den Siedlungsraum als Rohstofflager sieht,
braucht geeignete Instrumente, um die Rohstoffe im grösseren Umfange einer Wiederverwendung
zuführen zu können. In welchen Produkten lagern die wichtigen Stoffe in bedeutenden Mengen,
wie und wo scheiden sie aus dem Gebrauch aus und bei welcher Gelegenheit lassen sie sich nutzen?
Stehen die notwendigen Techniken zur Gewinnung zur Verfügung, und sind sie auch wirtschaftlich?
Die Frage ist auch, wo die Materialien und Stoffe landen, die wir nicht mehr nutzen können, oder
anders gesagt, welches die letzten Senken sind.


Mittwoch, 02. November 2016, 09.30 – 11.30 Uhr

Urban Mining – ein erfolgreiches Konzept mit Dingen umzugehen, die nicht mehr gebraucht werden

Franz Adam, Leiter der Abteilung Abfallwirtschaft im AWEL, Zürich.
Franz Adam ist diplomierter Kulturingenieur der ETH Zürich. Er ist seit fünfzehn Jahren Abteilungs-
leiter im Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL (dem Umweltamt) des Kantons Zürich. Er
hat wesentlich dazu beigetragen, dass im Kanton Zürich wichtige Initiativen im Bereich Urban Mining
angestossen und auch umgesetzt worden sind. Zur Reduzierung der Abfallmengen hat der Kanton
Zürich schon sehr früh grosse Anstrengungen unternommen. Nicht zuletzt ging es darum, im dicht
besiedelten Kanton Deponievolumen einzusparen. Es wurde bald erkannt, dass mit dem Ansatz, die
Rohstoffe wiederum der Verwendung zuzuführen, auch wertvolle Primärressourcen eingespart wer-
den können. Die Wiederverwendung von Rückbaustoffen, die Gewinnung von Energie und Phosphor
aus Klärschlamm und die Metallabreicherung aus der Schlacke der Kehrichtverbrennungsanlagen
sind wichtige Bemühungen.


Donnerstag, 10. November 2016, 09.00 - ca. 17.00 Uhr

Besichtigung der Aufbereitungsanlage der ZAV-Recycling AG in Hinwil (vormittags)
sowie der Baustoff-Aufbereitung und des Altholz-Kraftwerks in Weiningen (nachmittags).


Die Zürcher Abfallverwertungs AG ZAV, der Zusammenschluss der fünf Zürcher KVA-Betreiber, hat
zu Beginn dieses Jahres in Hinwil die weltweit erste Aufbereitungsanlage für Trockenschlacke im grosstechnischen Massstab in Betrieb genommen. Mit dem in Hinwil entwickelten Verfahren lassen
sich die Metalle – sie machen immerhin mehr als 12% der Schlackenmenge aus – vollständiger und
in besserer Qualität herausholen als bisher. Im Endausbau kann die Anlage in Hinwil rund ein Drittel
der Schweizer KVA-Schlacke verarbeiten.
Die Firma Richi AG betreibt in Weiningen einen Aufbereitungsplatz für Rückbaustoffe sowie ein
Altholz-Kraftwerk. Die Aufbereitungsanlagen befreien die Rückbaustoffe sukzessive von Feinanteilen
und stellen kiesartige Baustoffe her, welche wie Primärkies verwendet werden können. Das Altholz-
kraftwerk wird vorwiegend mit Abbruchholz betrieben. Es produziert Strom und Abwärme, welche
auch beim Baustoff- Aufbereitungsprozess gebraucht wird.

Verein für Solidarität (Füso) Herrliberg, Reformierte Kirchgemeinde, Katholische Kirchgemeinde

Pfarreisaal der Katholischen Kirche, Rennweg 35. Pause mit Kaffee und Gipfeli