Senioren
Forum Herrliberg

Unsere Sprache - einst und jetzt
Donnerstag, 27. März 2014, 09.30 – 11.30 Uhr

1200 Jahre Deutsch in Herrliberg. Das Schweizerdeutsche im Wandel der Zeit – vom Frühmittelalter bis ins 20. Jahrhundert

Claudia Schmid, lic.phil., Redaktorin Schweizerisches Idiotikon

Seit 797, mit der ersten Erwähnung von Wetzwil, ist die alemannische Besiedlung unserer Gemeinde bezeugt. Wie müssen wir uns die Sprache dieser „ersten Herrliberger/innen“ vorstellen? Sprachen wan
deln sich stetig, was sich bereits innerhalb weniger Generationen bemerkbar macht. Im Vortrag wird die
Entwicklung der deutschen Sprache in der Schweiz vom Althochdeutschen des Frühmittelalters über das
Mittelhochdeutsche und Frühneuhochdeutsche bis ins 20. Jahrhundert dargestellt, wobei sich der Fokus
auf Herrliberg bzw. den Raum Zürichsee richtet. Anhand von Beispielen, auch aus den Materialien des
Schweizerischen Idiotikons, soll eine Vorstellung von den älteren Sprachstufen des Deutschen in der
Schweiz und von dessen sprachlicher Evolution vermittelt werden. Claudia Schmid ist in Stäfa aufgewach-
sen. Sie hat unlängst an der Universität Zürich ihr Studium der Vergleichenden germanischen Sprach-
wissenschaft, der Allgemeinen Geschichte und der Geschichte des Mittelalters abgeschlossen. Seit 2010
hat sie als wissenschaftliche Hilfskraft am Schweizerischen Idiotikon mitgewirkt und ist nun 2014 in dessen Redaktion eingetreten.



Donnerstag, 03. April 2014, 09.30 – 11.30 Uhr

Von der „Landi 39“ bis zur „Arena“. Das Verhältnis von Hochsprache und Mundart in der deutschen Sprache

Prof. Dr. Ruedi Schwarzenbach, Universität Zürich

Wie gehen wir mit unserer Zweisprachigkeit zwischen Mundart und Hochsprache um? Im Vortrag wird das spannungsreiche Verhältnis, das Teil unserer kulturellen Identität ist, in seiner ganzen Vielfalt vorgestellt.
Im Zeichen der „Geistigen Landesverteidigung“ gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland ent-
stand in den Dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts eine Bewegung, die sich die Förderung des
Schweizerdeutschen zum Ziel setzte. Was ist daraus geworden? Wie gestaltet sich unsere sprachliche
Identität heute? Ruedi Schwarzenbach, Meilen, Titularprofessor für deutsche Sprachwissenschaft, beson-
ders der Schweiz, befasst sich seit einem halben Jahrhundert wissenschaftlich mit der Stellung der Mund-
arten in der deutschsprachigen Schweiz und mit dem Sprachgebrauch der Gegenwart in unserer Sprach-
region. Daraus sind zahlreiche Publikationen hervorgegangen und in jüngerer Zeit auch die Tätigkeit als
Redaktor der Zeitschrift „SchweizerDeutsch“. Hauptberuflich unterrichtete er Deutsch an der Kantonsschule
Zürcher Oberland in Wetzikon und leitete sie als deren Rekto.r



Dienstag, 08. April 2014, 09.30 bis 11.30 Uhr

Angelika Overath: Meine Sprachbiographie

Die Schriftstellerin, promovierte Germanistin, Journalistin und Dozentin am Medien Ausbildungszentrum Lu-
zern (MAZ), der Schweizer Journalistenschule, hat einen mehrfachen Sprachwechsel erlebt. Geboren und
aufgewachsen ist sie in Karlsruhe, seit mehr als zehn Jahren hat sie aber mit ihrer Familie ihre Wahlheimat in
Sent im Unterengadin gefunden, also in einem Gebiet mit gemischter Sprache, Schweizerdeutsch und
Romanisch. Sie ist damit stark sensibilisiert für die vielschichtigen Probleme des Sprachwandels. In ihrem
2009 veröffentlichten Senter Tagebuch „Die Farben des Schnees“ verarbeitet sie u.a. auch den Integra-
tionsprozess ihrer Familie in das neue sprachliche Umfeld. Als Dozentin befasst sie sich intensiv mit der
Sprache unserer Medien, und als Publizistin hat sie sich u.a. eingehend mit der heutigen Jugendsprache
auseinandergesetzt. Ausserdem stellt sie allwöchentlich in der „NZZ am Sonntag“ unter dem Schlagwort
„Abgründe“ die Leser/Innen vor ein neues Personenrätsel aus unserer Kulturgeschichte. In Herrliberg liest
sie ausgewählte Stellen aus ihrem Werk und stellt sich der Diskussion zu den verschiedenen Aspekten
des Sprachwandels.

Verein für Solidarität (Füso) Herrliberg, Reformierte Kirchgemeinde, Katholische Kirchgemeinde

Pfarrsaal der Katholischen Kirche, Rennweg 35. Pause mit Kaffee und Gipfeli